verspielt in der Kiste

Weihnachten wird wieder verspielt

„Alles einsteigen, es regnet!“

Für mich brechen mit der Aussicht auf das Weihnachtsfest wieder verspielte Zeiten an. Spielen, das ist Kreativität, das ist Plätzchen backen, Geschenke basteln, die gemeinsame Zeit mit Freunden und Familie teilen und im Kopf durchspielen – ganz besonders mit meinem Patenkind, meine verspielte Freundin! Ich kann mich noch an Weihnachten vor zwei Jahren erinnern. Eines meiner Geschenke war in einer großen Box. Wir wissen vielleicht nichts damit anzufangen, sie aber ist kurzerhand hineingeklettert, von Spielzeug umringt. Dann hat sie ein Spielszenario entwickelt: Regen. „Alles einsteigen, es regnet!“, und alle Spielsachen mussten zu ihr in die Kiste. So ging es immerzu, aussteigen, einsteigen.

verspielt in der Kiste

Verspielte Zeiten

Sie ist eine brillante Spielerin, vier Jahre alt. Sie spielt eigentlich den ganzen Tag und wenn ich bei ihr bin, mache ich das auch. Denn wir waren auch mal nonstop Spieler. Jeder von uns. Ich liebe sie, weil sie mich daran erinnert, wie viel Spaß das macht und wie man seine Rolle vergessen kann. Ihre Eltern und mein Freund haben sich schon daran gewöhnt, dass sie mich für diese Zeit aus dem Erwachsenenkreis abschreiben können.  Das ist okay, wenn auch etwas verrückt. Ich denke sie vergeben mir, wenn ich zerzaust und völlig außer Atem durch die Wohnung renne. Der Spaß überwiegt einfach die Scham, spielend gesehen zu werden. Manchmal habe ich das Gefühl, verspielt sein ist illegal, gerade in der Öffentlichkeit. Im Privaten ist das leichter, in einem geschützten Raum.

Öffentlich verspielt sein

Trotzdem veröffentliche ich meine Spielerfahrung und breche das Tabu. Ich demonstriere ganz öffentlich die Freiheit, zu spielen. Und gebe damit auch anderen die Freiheit, verspielt zu sein. So wie im letzten Sommer, als ich in der Öffentlichkeit einen Brunnen zu einem Schwimmbecken umfunktioniert und die kritischen Blicke der Öffentlichkeit auf mich gezogen habe. Warum so ernst?

verspielt im Brunnen

Meine Mission für playin’siegen 2017

Verspielt sein, gerade in der Öffentlichkeit, ist ein politischer Akt. 2015 haben wir das Spielen zum ersten Mal in die Stadt, in den öffentlichen Raum geholt. Aber nicht jeder wollte und konnte sein verspieltes Selbst ausleben. Mit unserem Motto „evolution of play – past.present.future.“ wollen wir mit diesem Festival allen den Raum für Verspieltheit geben – auch denen, die damit aufgehört haben, als sie älter wurden. Wir durchschreiten die Stadt und ihre Spiele zu ihren Zeiten in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und wenn einer ihrer verspielten Bewohner noch eine Gedächtnisstütze braucht, werden wir sie finden.

Herzliche Grüße,

Jenny

 

„Hop in everybody, it’s raining!“

For me, the beginning of Christmas time means that playful times are starting again. Gaming comes along with creativity, baking cookies, doing handicrafts, sharing time with friends and family and thinking about it in advance – especially with my godchild, my playful friend. I can still remember Christmas two years ago. One of my gifts was in a big box. We may not know what to do with it, but she just jumped in, surrounded by toys. Then she came up with a scenario for the game: Rain! „Hop in everybody, it’s raining!“ and all toys had to join her in the box. Then she continued all the time: get in and get out.

Playful times

She is a brilliant player and four years old. She is actually playing all day long and me too, being with her. Because once upon a time we used to be nonstop players as well. I love her since she always reminds me of how much fun this is and how you can forget your role in society. Her parents and my boyfriend already got used to the fact that – during this time – I’m not a grown-up anymore. But that’s okay although a little bit crazy. I think they will forgive me, while I’m running around the flat breathlessly. There is so much fun that I’m not worried about feeling ashamed when someone watches me playing. Sometimes I feel like being playful is illegal, especially in the public. In private it’s easier, in a protected space.

Being playful in public

Nevertheless I publish my gaming experiences and break a taboo. I publicly demonstrate the freedom to play and transfer this freedom to others. Like last summer, when I drew negative attention by converting a fountain into a swimming pool. Why so serious?

My mission for playin‘ Siegen 2017

Being playful in public is a political act. In 2015 we brought gaming into the city – the public space – for the first time. But not everybody wanted and also could act out his playfulness. With our motto „evolution of play – past.present.future.“  this festival shall be an opportunity for everyone to be playful – even to those who gave up playing when growing older. We cross the city and its games at their times in past, present and future. And if one of its inhabitants needs a memory hook, we will find it.

Warm regards,
Jenny

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