Spiel

Spiel intensiv — Spiel fair — tu niemandem weh!

Spiel gewinnen

Die Hoffnung auf einen Gewinn und die Angst vor einer Niederlage gehen im Spiel miteinander einher, denn wo es Sieger gibt, muss es auch Verlierer geben. Viele uns bekannte Gruppenspiele drehen sich um dieselbe Frage: Wer kommt schneller, besser und effektiver ans Ziel? Beim Karten- oder Brettspiel, selbst beim Fangen kommt man nicht umhin, einen Gewinner zu küren. Häufig entstehen dabei durch Verbissenheit Reibereien unter den Mitspielern. Im 20. Jahrhundert entwickelte Josef Friedrich Schmidt ein uns sehr wohl bekanntes Brettspiel: Der Name „Mensch ärgere dich nicht“ kommt nicht von ungefähr.

Spiel spielen

Gut 60 Jahre später verlagern Spieleentwickler ihren Blick vom „Spielen um zu gewinnen“ auf das „Spielen um des Spielens willen“. Wagt man sich über bekannte Spielregeln hinaus, die den Sieg einer einzelnen Person zuschreiben, lassen sich ganz neue Spielerfahrungen sammeln. Das Stichwort lautet: New Games (dt. Neue Spiele). Der Name lässt bereits vermuten, dass konventionelle Spielweisen für diese Form des Spielens Schnee von gestern sind. Erfolg und Sieg werden neu definiert: Es kommt einzig und allein darauf an, etwas gemeinsam beim Spielen zu erleben, ganz ohne Konkurrenzdenken. Statt die Mitspieler gegeneinander aufzuhetzen wird der zwischenmenschliche Kontakt der einzelnen Spieler in den Vordergrund gerückt. Auf diese Weise entsteht eine Vertrauensbeziehung, die die Gruppendynamik erhöht.

Neues Spiel

Entwickelt wurden New Games in den 1960er Jahren in San Francisco, USA –  unter anderem von Bernard DeKoven, der immer noch aktiv im Rahmen von „Deep Fun“ Blogbeiträge schreibt und Youtube-Videos postet. Die Erfinder sahen New Games als Gegenpol zum spießigen bürgerlichen Leben und als Bewegung gegen den Vietnamkrieg. Spiel intensiv — Spiel fair — tu niemandem weh! So lautet bis heute das Motto dieser Bewegung. Der Gegner wird als Partner gesehen, ohne den ein Spiel gar nicht erst möglich wäre. Heutzutage sind Spiele dieser Art vor allem dort beliebt, wo viele Menschen aufeinandertreffen. Aber auch zu zweit lässt sich gut new gamen“: Rücken an Rücken sitzen und dann versuchen, gemeinsam aufzustehen – nicht nur für Zuschauer des Spektakels ein spaßiges Erlebnis!

Mehr zu New Games gibt es an den Festivaltagen in unserer Ausstellung!

Herzliche Grüße,

Lisa

 

Quellen:
http://www.bk-waldenburg.de/fileadmin/Lehrer_Download/Ilzhoefer/9__New_Games.pdf
Fluegelman, Andrew/Tembeck, Shoshana (1996): New games. Die neuen Spiele Bd. 1. 18. Aufl. Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr

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